Mittwoch, 28. Februar 2007

Können x Wollen = Leistung

10:05 Uhr in Deutschland.
Vor 10 Minuten hat die 3te Stunde an der Herderschule begonnen und für die Schüler der Klasse 10f2 der Geschichtskurs bei einem ... Geschichtslehrer, dessen Meinung ' Können x Wollen sei gleich die Leistung' mir zunächst äußerst oberflächlich erscheint.

Erstens, stelle ich mir nun die Frage was 'können' für mich bedeutet.
Kann man 'können' erlernen, oder ist man hoffnungslos verloren wenn man nichts kann, aber viel will?!

Gehe ich davon aus, dass 'können' eine angeborene 'Eigenschaft' von einem Menschen ist, so stelle ich fest, dass ein Teil der Menschheit in unserer Leistungsgesellschaft keine Chance hat.

Ich, als überzeugte Realistin bin der Meinung, das er folglich mit seiner Hypotheseeine größtenteils realistische Position eingenommen hat,...
doch wer weiß schon wie die Welt in ein paar Jahren aussieht..?!

( Dieser Artikel enstand während einem Geschichtskurs )

Julia

Sonntag, 18. Februar 2007

Zivilcourage und andere Lebensstrukturen


Angesichts der mir bereits bekannten Tatsache, das jeder Mensch von Grund auf anders ist, wurde ich heute beim alltäglichen Brötchen holen erneut damit konfrontiert, das sich hinter diesem Fakt nicht immer ein positives Leben versteckt.

Eine Leiter mit den eigenen 2 Beine besteigen, sich einen Stuhl zur Hilfe nehmen um an das wirklich aller letzte, hohe Fach der weißen Einbauküche zu kommen oder einfach nur die 3 Stufen zum Bus hinauf steigen.
Selbstverständlich, für die Menschen, deren Körper und Gewissen noch nicht um ein besseres belehrt wurden.

Als ich heute Morgen nun also mit einer mittelmäßig guten Laune aufwachte um mich auf den aufregenden Weg zur Bushaltestelle in die bardowicker City zu machen, begegnete ich einem Menschen der eine wichtige und nicht herabzuwertende Ansicht wieder in mein Bewusstsein rief.
Nicht für jeden Menschen ist es möglich die Selbstständigkeit in vollen Zügen auszuleben.

Tarik, der junge Mann der bereits vor mir an der Bushaltestelle zu warten schien hatte nie die Möglichkeit so zu sein wie Du und Ich.
Nicht das Das ein Problem für ihn sei, denn als wir schließlich ins Gespräch kamen erzählte er mir nur wie schwer es doch manchmal ist in der heutigen größtenteils sehr egoistischen Gesellschaft als körperlich eingeschränkte Persöhnlichkeit zu überleben, nicht aber wie unkontrollierbar der eigene Körper ist.

Schließlich wurde unser tiefgründiges Gespräch durch das laute Getöse des sich nähernden Busses unterbrochen und ich wurde schnell Zeuge dessen, was Tarik mir vor 5 Minuten offenbart hatte.
So tun als würde das Handy klingeln, schnell das dicke Buch aus der Tasche kramen oder einfach nur so tun als wäre man gerade viel zu beschäftigt um aufmerksam zu werden, dass Tarik Hilfe benötigt.


Für mich war in diesem Moment klar: ' Zivilcourage gibt es nur noch selten. '

Letzendlich, bemühte ich mich darum, Ihm die Stufe in den Bus hoch zu helfen. Folglich führten wir unser Gespräch fort, in dessen Verlauf er mir viele Beispiele darlegte, welche sich mit dem bereits vorangegangenden, zu identifizieren begannen.

Schon bald war der Bus an der bardowicker Schule angekommen und somit auch der Zeitpunkt sich zu verabschieden. Ich streckte ihm meine Hand entgegen und lächelte ihn zufrieden und in vollster Dankbarkeit an.
Ich glaube er verstand.

Schließlich setzte ich meinen Weg zu Fuß fort und der Bus samt Tarik und dem lauten Getöse den Seinigen.

Julia





Samstag, 17. Februar 2007

Von den Dingen, die in der Konsumgesellschaft untergehen


Jedesmal, wenn ich mich schlendernd durch die Lüneburger Einkaufsmeile bewege, bin ich darüber erstaunt wie materialistisch meine Umgebung eigentlich geworden ist.
Ohne abstreiten zu wollen das dieser Ich - will - und - muss - alles - haben - Drang zu einem geringen Teil auch auf mich übergesprungen ist, stelle ich die Hypothese auf, dass die Menschen ohne diese absolut sinnlose Massenproduktion nicht mehr leben könnten.

Erst neulich sah ich eine dieser theatralischen Elternteile die mit Einkaufszettel in der einen und Kind in der anderen Hand, wie ein Huhn ohne Kopf durch das mir nur allzu gut vertraute Kaufland hetzten. Da mir die Zeit ausnahmsweise einmal nicht im Nacken saß, beschloss ich nun also, diese aufgedrehte Mama samt Kind zu beobachten. Bald schon stand für mich fest: ' Diese Frau konnte dem Konsumdruck nicht Stand halten.' Sprich: Die hat das Konsumfieber gepackt.

Mit meiner frisch errungenden Kenntnis, das der größte Teil der Menschen hauptsächlich auf Warenhandel aus ist, machte ich mich dann langsam und gemächlich auf den Weg ins traute Heim, immer mit dem Hintergedanken das mich dort eine Menge Arbeit erwarten würde. Ich genoss die mir verbliebene Zeit also, bis...

...Ich plötzlich von einem zart - süßen Kinderlachen ergriffen wurde.

Ich drehte meinen Kopf nun also dieser Kinderstimme entgegen und sah letzendlich ein kleines, junges und so unschuldiges Mädchen auf einer Schaukel schaukeln. Sie war so unbedacht und spielerisch das sie wirkte als sei sie in einer Blase eingeschlossen in die nichts, gar nichts der 'grausamen' und 'berechnenden' Außenwelt hineingelangen würde.

Sofort zauberte sie mir ein Lächeln ins Gesicht das sich jedoch nach kurzer Zeit zu einer Art grimmig, empörten Mimik verzog.

Manchmal, da sollten wir vielleicht ein wenig mehr an das denken was wir eigentlich gar nicht zu kaufen brauchen. Das was wirklich Freude bringt und das was in der heutigen Konsumgeselschaft untergeht...

... z.B. ein Kinderlachen.

Julia